Scheibenschlagen | Tradition | Vinschgau
Das „Scheibenschlagen“ im Vinschgau, vor allem im oberen Vinschgau, ist seit jeher eine alte Tradition, welche jährlich am ersten Sonntag nach der Faschingszeit zelebriert wird.
In diesem Jahr wird dieser Brauch am Sonntag, den 22.02.2015, stattfinden. Das „Scheibenschlagen“ wird als alter Fruchtbarkeitsbrauch gesehen und soll ein gutes Frühjahr einläuten.
Bereits während der Woche werden von den Männern der jeweiligen Obervinschgauer Dörfer Holzstämme gesammelt, aus denen Holzscheiben mit einem Durchmesser von ca. 15-20 cm geschnitten werden. Diese Scheiben erhalten ein Loch in der Mitte. Am Abend des „Scheibenschlag-Sonntags“ trifft man sich dann an besagten Stellen im Wald, wo erst ein großes Holzkreuz, umwickelt mit Stroh, aufgestellt wird. Hauptsächlich junge Burschen zelebrieren dann den Brauch. Mit Hilfe einer Gerte halten sie die Holzscheiben, zünden diese an und „schlagen“ diese dann so weit sie können in die Dunkelheit hinaus. Dabei werden verschiedene Sprüche gerufen, einer z.B. ist: „Reim, Reim, wem soll dia Scheib’ sein?“ Je weiter die Scheibe zu Tal geschleudert wird, desto mehr Glück soll sie bringen. Zum Schluss des Rituals wird dann das aufgestellte Holzkreuz, die sogenannte „Hexe“ verbrannt. Diese leuchtet dann weitum durch die Dörfer.
Das traditionelle Scheibenschlagen findet statt in St. Valentin auf der Haide, Mals, Burgeis, Schleis, Laatsch, Tartsch, Schluderns, Glurns, Prad am Stilfserjoch, Vetzan.
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